In vielen deutschen Städten sind die Mieten nach der abrupten Wende am Immobilienmarkt stark gestiegen. Insbesondere in Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg, München und anderen Großstädten hat sich die Nachfrage nach Wohnraum erhöht, während das Angebot gesunken ist.
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist ein großes Problem, dem eigentlich durch forcierten Neubau begegnet werden sollte. Doch die veränderten Finanzierungsbedingungen mit stark gestiegenen Zinsen haben das Gegenteil bewirkt. Die Zahl der Baugenehmigungen im Neubau sank von Januar bis April 2023 bei Einfamilienhäusern um 33,5 Prozent, bei Zweifamilienhäusern um 52,1 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern um 27,1 Prozent.
Nach Berechnungen des ifo-Institut werden 2023 rund 245.000 und im kommenden Jahr 210.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden fertiggestellt. Das Ziel der Bundesregierung liegt hingegen bei 400.000.
Aufgrund der steigenden Mietpreise und des Mangels von bezahlbarem Wohnraum haben einige deutsche Städte Maßnahmen zur Regulierung des Mietmarktes ergriffen. So wurde in einigen Städten die Mietpreisbremse eingeführt, um übermäßige Mietsteigerungen zu begrenzen.
Einige Anbieter von Wohnungen versuchen, einer zu starken Regulierung zu entgegen. So stieg zeitgleich mit der Verschärfung der Mietpreisbremse die Zahl der möbliert angebotenen Wohnungen in Berlin und Hamburg deutlich an. Das zeigt eine Auswertung der Datenbank QUIS. Wer eine Wohnung möbliert vermietet, kann dafür einen Zuschlag erheben, der nicht gesondert ausgewiesen werden muss.
Laut dem Accentro Wohnkostenreport in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) war es im Jahr 2022 in 328 von 401 Kreisen und kreisfreien Städten günstiger, eine selbst genutzte Immobilie zu kaufen als zu mieten. Der Kostenvorteil lag im Durchschnitt bei acht Prozent.