So soll am Wiener Handelskai mit dem „Donaumarina Tower“ das mit 113 Metern höchste Holzhochhaus der Welt entstehen. Geplant sind 32 Obergeschosse und vier Tiefgeschosse mit einer Gesamtgeschossfläche von über 44.000 Quadratmetern. Der Bauträger, die UBM Development AG, will zum führenden Entwickler von Holzbauprojekten in Europa werden.
In deutschen Städten fehlen mehrere hunderttausend Wohnungen. Die Bauwirtschaft kann den Bedarf aufgrund der veränderten Finanzierungsbedingungen derzeit kaum decken. Alternative Baustoffe sind aber nicht nur aus Kostengründen ein wichtiges Thema, sondern auch wegen der dringend gebotenen klimafreundlichen Ausrichtung des Bauens.
Holz als nachwachsender Baustoff spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Denn Holz verbessert die CO2-Bilanz, kann Bauzeiten und damit Kosten reduzieren und in die Höhe gebaut werden. Holz hat im Vergleich zu anderen Baustoffen wie Stahl eine gute Wärmedämmung und kann zur Energieeffizienz von Gebäuden beitragen. Als natürlicher Baustoff schafft Holz ein angenehmes und gesundes Raumklima, reguliert die Luftfeuchtigkeit und kann zu einer geräuscharmen Umgebung beitragen.
Eines der spektakulärsten Bauprojekte entsteht derzeit in der Hamburger Hafencity. Das Hochhaus „Roots“ wird aus millimetergenau im Werk vorgefertigten Holzelementen errichtet und ein Blickfang im Quartier Elbbrücken werden. In dem 18-geschossigen und 65 Meter hohen Gebäude, das bis auf den Sockel und die unteren Geschosse komplett aus Holz besteht, entstehen rund 180 Wohnungen.
Zwei herausragende Wohnbauten in Holzbauweise wurden mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur ausgezeichnet. Sie stehen beispielhaft für die Leistungsfähigkeit des urbanen Holzbaus. Das SKAIO in Heilbronn war mit zehn Stockwerken und einer Höhe von 34 Metern das erste Holzhochhaus in Deutschland. Das Wohnhaus Walden 48 in Berlin ist ein gelungenes Beispiel für innerstädtische Nachverdichtung.