„Angesichts deutlich erschwerter Finanzierungskonditionen hat die Nachfrage nach Kaufimmobilien ab Mitte des vergangenen Jahres 2022 deutlich nachgegeben. Führten zahlreiche Immobilieneigentümer in den letzten Jahren, in denen gerade in prosperierenden Regionen ein enormer Nachfragedruck vorherrschte, den Verkaufsprozess nicht selten ohne die Unterstützung eines qualifizierten Maklers durch, so werden im aktuellen Käufermarkt zunehmend Maklerunternehmen mit dem Verkaufsprozess beauftragt“, erklärt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts.
Im Jahr 2015 lag der Maklermarktanteil, also der Anteil der Häuser oder Wohnungen, die über einen Makler verkauft wurden, in den 16 Bundesländern noch bei 90,0 Prozent. In den Folgejahren fiel der Anteil stetig und erreichte im Jahr 2022 74,4 Prozent. Sehr günstige Finanzierungskonditionen sorgten für einen Boom am Wohnimmobilienmarkt mit einem sehr ausgeprägten Nachfrageüberhang. Der Anteil der Eigentümer, die in dieser Zeit versuchten, ihre Immobilie selbst zu vermarkten, nahm zu.
Das ab Ende 2020 geltende Bestellerprinzip beim Erwerb von Wohneigentum hat diesen den Trend noch verstärkt, weil seitdem bis auf wenige Ausnahmen keine reine Käuferprovision mehr fällig wird. Verkäufer versuchten ihre Immobilien selbst zu vermarkten, um die Zahlung der Provision zu sparen.
Für die kommenden Monate rechnen Fachleute mit einem größer werdenden Immobilienangebot. In einigen Haushalten stehen Kreditfälligkeiten an. Doch nicht jeder kann oder will sich eine Anschlussfinanzierung zu deutlich teureren Konditionen leisten. Hier geht es um Zehntausende Euro, die durch geschicktes Handeln gespart werden können. Professionelle Immobilienmakler sind in der Lage, den marktgerechten Verkaufspreis einer Immobilie genau zu ermitteln.